Osteopathie
Was ist
Osteopathie?
Das Wort Osteopathie leitet sich aus dem Griechischen ab. Dabei steht "os" für "Knochen" und "pathos" für das Leiden. Wörtlich übersetzt also das Leiden
des Knochens.
Die Osteopathie ist eine weltweit anerkannte Form der manuellen ("mit den
Händen" ausgeübten) Therapie. Der Osteotherapeut
setzt alleine seine Hände ein und ertastet und therapiert
Bewegungseinschränkungen. Diese können durch Stürze, Unfälle oder Gelenkblockierungen
entstanden sein- aber auch eine Folge von Muskelverkürzungen, Verspannungen,
Narben, Bänderverklebungen, etc. sein.
Wann zum Pferdeosteopathen?
Die Osteopathie hat sich vor allem bei allen Problemen des Bewegungsapparates
bewährt. Sie wird vor allem bei Sportpferden als Therapie aber immer mehr auch
zur Vorbeugung von Erkrankungen und Leistungsverbesserung eingesetzt.
In Übereinstimmung und Ergänzung zu einer tierärztlichen Behandlung, zum
Hufschmied, dem Sattler, Trainer und Reiter, ist eine Behandlung zum Wohle des
Pferdes zu empfehlen bei:
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Rückenprobleme |
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Taktfehler |
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nach
Vollnarkosen (Lagerung und Transport bei der Narkose) |
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auffällige
Widersetzlichkeiten |
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bei
Muskelverspannungen und Muskelatrophien |
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Steifheit
in Biegung oder Stellung |
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Schwierigkeiten
sich vorwärts abwärts zu strecken |
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bei
einer schlechten Kopf-, Hals, oder Schweifhaltung (auch Schweifschlagen) |
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bei
einem Leistungstief |
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Sturz,
Unfall oder Verletzung |
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zur
Rehabilitation nach medizinischen Eingriffen oder Stehphasen |
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bei
allen Formen von Verhaltensauffälligkeiten |
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zur
vorbeugenden Gesunderhaltung und Leistungsoptimierung |
Die osteopathische Behandlung
Jede Blockade eines Gelenkes oder steife Muskulatur verursacht
Bewegungseinschränkungen, die wiederum andere Strukturen negativ beeinflussen.
Das Ziel jeder osteopathischen Behandlung ist
deswegen immer ein Mobilitätsgewinn, das heißt, ein Wiedererlangen der
natürlichen Bewegung.
Bei jeder Behandlung macht sich der Therapeut einen Eindruck der individuellen
Beweglichkeit des Pferdes durch Beobachten und Ertasten.
Nach dieser Bestandsaufnahme entscheidet er mit welcher Technik er eine
gefundene Blockade manipuliert.
Manipulation bedeutet in der Osteopathie die Wiederherstellung der
Beweglichkeit mit Hilfe der eigenen Hand. Sie erfordert ein hohes Maß an
Sensibilität, sowie genaue Kenntnisse der Anatomie und Funktion des Körpers.
Die Vorstellung, der Osteotherapeut
"renke" etwas ein oder aus - ist falsch!!
Es findet keine Verrenkung oder Verschiebung von Wirbeln, Gelenken, etc. statt
- es geht allein darum, festsitzende Strukturen zu lösen!
Auch in der Chiropraktik wird nichts ein- oder ausgerenkt!!
Ein ausgerenkter Wirbel (medizinisch "luxiert" oder
"subluxiert") fällt nicht in die Kompetenz eines Chiropraktikers oder
Osteotherapeuten, sondern nur in die eines
Tierarztes!
Da Blockaden eventuell durch fehlerhaft sitzende Sattel oder ungeeigneten
Hufbeschlag, Zahnprobleme usw. ausgelöst werden, wird auch in dieser Hinsicht
alles genau untersucht und beurteilt. Die osteopathische
Behandlung dauert deshalb ungefähr 1,5 - 2 Stunden!
Nach der Behandlung
Nach einer Behandlung braucht das Pferd mindestens 48 Stunden, um sich an seine
neue Beweglichkeit zu gewöhnen.
Es sollte in dieser Zeit nicht geritten oder longiert werden- sich aber frei
bewegen können. Da die osteopathische Behandlung auf
Dauer nur zielführend ist, wenn die Ursache der Blockaden gefunden und behoben
werden können, sollten Sie die Verbesserungsvorschläge bezüglich Sattel,
Hufbeschlag und Training beherzigen und die gezeigten Übungen, Dehnungen
und Massagen konsequent durchführen!
Deswegen sind auch Reiter, Besitzer, Haustierarzt, Hufschmied und Sattler in
die Behandlung eingebunden, denn eine optimale Versorgung erfordert eine
sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten zum dauerhaften Wohle Ihres Pferdes!
Deshalb stehe ich für Rücksprachen mit allen Beteiligten gerne zur Verfügung!
Wie oft behandeln
Je nachdem wie lange die Probleme schon bestehen, sollte man mit 1-4
Behandlungen rechnen. Chronische Beschwerden erfordern meist mehrfache Behandlungen,
während akute Probleme -verursacht durch einen Unfall, Ausrutschen, ...-
häufig schneller auf die Therapie ansprechen.
Einzig Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie Arthrose, Spondylosen bei
denen die Blockade als Folge einer dauerhaften Erkrankungen auftreten,
benötigen eine kontinuierliche Therapie in 2-6 monatlichen Abständen.
Scharlatan oder
seriöse Osteotherapeut?
Nach österreichischem Gesetz dürfen hierzulande ausschließlich Tierärzte als
Chiropraktiker oder Osteopathen arbeiten. Beauftragen
sie einen NICHT-Tierarzt zu einer manuellen Therapie, machen Sie sich mit
strafbar! Näheres siehe unter Tier-Heilpraktiker.pdf.
Achtung vor der
Bezeichnung "Omnipath"! Dies ist eine reine
Phantasiebezeichnung die mit manueller Osteopathie nichts zu tun hat! Der ähnlich Klang verwirrt leider. Die mit "Omnipathie" benannte Therapie darf nach
österreichischem Gesetz nur eine energetische Therapie zur Vorbeugung von Erkrankungen
und nicht zu deren Behandlung sein und auch nur so angewendet werden!
(siehe unter Tierheilpraktiker pdf. weiter oben)
Osteopath oder Osteotherapeut?
Die ursprüngliche, in der Humanmedizin immer noch gebräuchliche Bezeichnung
lautet Osteopath. Wörtlich übersetzt würde aber
"Osteopath" - "osteo"
für Knochen und "pathie" für Erkrankung –
„der an den Knochen Erkrankte" bedeuten.
Deshalb nennen wir uns korrekterweise Osteotherapeuten!
Vom Berufsbild ist es allerdings dasselbe!